Da es in unseren Breitengraden mitunter zu sehr langen Wintern kommt und selbst in den Frühjahr- und Sommermonaten oftmals lange Regen- und Kälteperioden auftreten, ist es nur zu verständlich, dass viele Menschen dem schlechten Wetter entfliehen möchten. Allerdings, zu heiß sollte es auch nicht sein und die Flugreise nicht zu lange und anstrengend. Da ist es doch schön zu wissen, dass bereits im südlichen Europa geradezu paradiesische Verhältnisse vorherrschen.
Die Kanaren – Inseln des „ewigen Frühlings“
Aller guten Dinge sind – sieben, möchte man da fast sagen. Denn was sich da westlich von der Nordküste Afrikas beginnend mit Lanzarote aus dem Meer erhebt, sind allesamt Urlaubssahnestückchen. Aber müsste es auf den Inseln, die immerhin auf einer geologischen Breite mit der Sahara liegen, nicht viel heißer sein? Hier kommen den Kanaren gleich drei klimatische Besonderheiten zugute: Passatwind, Azorenhoch und eine leicht kühlende Meeresströmung, der Kanarenstrom.
So sind die Temperaturschwankungen im Jahresverlauf außergewöhnlich gering. Die Durchschnittstemperaturen in der nördlichen Küstenzone Teneriffas betragen im Monat Januar immer noch knapp 18 ° Celsius. Während sie im Monat August auf angenehme 25 ° Celsius ansteigen. Somit ist das Wetter auf Teneriffa (W ) gerade für Menschen, die bei starker Hitze unter Kreislaufproblemen leiden gut geeignet. Selbst die Calima, ein heißer trockener Wind, der von Nordafrika herüberwehen kann, hält nie lange an.
Eine solche „Hitzewelle“ ist nach zwei bis drei Tagen meist wieder vorbei. Aber es stehen ja genügend schattige und klimatisierte Plätzchen zur Verfügung. Gerade auf Teneriffa, der größten Kanareninsel, wird der Urlauber mit zahlreichen Attraktionen verwöhnt. Das trifft nicht nur auf die Annehmlichkeiten in einer Hotelanlage zu, auch die Landschaft beeindruckt mit grandiosen Sehenswürdigkeiten.
Teneriffa – inklusive Sahnehäubchen „Teide“
Die Topografie der größten Kanareninsel ist tatsächlich beachtlich. Nicht wenige Naturfreunde sprechen sogar vom „Miniaturkontinent“. Der Begriff scheint durchaus angebracht. Bietet die Insel auf relativ kleinem Raum doch große landschaftliche Kontraste. Da ist der üppig grüne Norden, dem der trockene Süden gegenübersteht. Zu ausgedehnten Wäldern, langen Stränden und intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen gesellen sich die Hochgebirgsregionen rund um den „Teide“, den höchsten Berg Spaniens. Schon bei der Auffahrt zum Teide passiert man fast alle Vegetationszonen der Erde. So pries z. B. schon der große Entdecker Alexander von Humboldt die Schönheit des Orotava-Tals, auf dem heute die Bananenplantagen stehen.
In der mystischen Nebelzone können mächtige Kanarische Kiefern und Eukalyptusbäume bewundert werden. Die Flora ist auch deshalb so faszinierend, da einige Pflanzenarten nur hier vorkommen, also endemisch sind. Mit Superlativen geizt die Insel wirklich nicht. So kann auf Teneriffa auch der älteste Drachenbaum der Kanaren bestaunt oder die größte Vulkanhöhle der Welt entdeckt werden. Dem steht der meist besuchteste spanische Nationalpark sicher in nichts nach. Besonders reizvoll ist es, dass ein Urlauber mit Teneriffa quasi einen „Doppelurlaub“ bucht.
Denn in nur 30 Minuten kann sich der Reiselustige mit der Fähre nach La Gomera übersetzen lassen. Da warten noch einmal so viele Sehenswürdigkeiten. Aber nicht wundern, falls beim Spaziergang auf La Gomera plötzlich seltsame Pfeiflaute ertönen. Es handelt sich dann nicht um eine endemische Tierart, sondern um einen Einheimischen, der die Pfeifsprache „El Silbo“ spricht, Pardon – pfeift.
(Bildrechte: Bild von Udo Kasper – pixelio.de)